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Inhalt

Einleitung

Vorwort – Editorial zur Online-Ausgabe

Das Handbuch christlich-islamischer Dialog (HCID) ist seit seinem Ersterscheinen im Jahr 2014 zu einem Standardwerk im Feld der christlich-muslimischen Beziehungen im deutschsprachigen Raum geworden. Nachdem die zweite Auflage vergriffen war, haben wir uns als Herausgeberteam dafür entschieden, das Handbuch in eine frei zugängliche Onlineversion umzuwandeln. Dies trägt dem veränderten Nutzungsverhalten derjenigen Rechnung, die verlässliche Informationen zum christlich-islamischen Dialog suchen. Es erleichtert den Zugang und ermöglicht die fortlaufende Aktualisierung, Erweiterung und Fortschreibung. Zahlreiche Artikel wurden bereits für die Online-Version von den Autor:innen überarbeitet und aktualisiert, weitere werden folgen. Im Laufe der Zeit werden neue Beiträge zu Themen hinzukommen, die bislang nicht berücksichtigt waren. Mit Blick auf das neue Konzept des Handbuches haben wir das Herausgebergremium erweitert.

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Was ist mit Dialog gemeint?

Das Wort „Dialog“, der Schlüsselbegriff dieser Publikation, wird im Hinblick auf dessen verschiedenen Bedeutungen und Dimensionen erläutert und die Voraussetzung genannt, die für ernsthaften Dialog erforderlich sind. Sowohl Möglichkeiten und Chancen als auch Hindernisse und Grenzen müssen vor Augen sein, damit Religionen die Rolle als Förderer von Dialog wahrnehmen können.

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1. Grundlagen

Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus muslimischer Perspektive

Der Mensch lebt in ständiger Beziehung mit seinem Umfeld und ist auf Begegnung und Dialog angewiesen. Sind die Ansprüche, Sichtweisen und Bedürfnisse unterschiedlich, sind mehr Begegnung und Verständigung notwendig, um die verbindenden Werte und Grundlagen für das Zusammenleben zu erschließen, die für die Gestaltung einer Gesellschaft erforderlich sind. Das Zusammenleben ist von Spannungen und Konflikten begleitet, die nur zu überwinden sind, wenn die Menschen aufeinander zugehen, miteinander sprechen und sich um Verständigung und Annäherung bemühen. In diesem Artikel werden die im Koran begründete und Narrative aus der islamischen Tradition skizziert. In ihnen wird die islamische Zugänge zum Dialog mit Nichtmusliminnen und Nichtmuslimen aufgezeichnet.

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Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus gesellschaftswissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Perspektive

Wechselwirkungen von Religion und Politik werden zumeist entlang von Themenfeldern bearbeitet. Während der staatlich-kirchliche Dialog Ergebnis einer langen Entwicklung ist und den Kirchen einen öffentlich-rechtlichen Status garantiert, ist der staatlich-muslimische Dialog und vor allem die konkrete praktische Ausgestaltung komplizierter und auch durch die Deutsche Islamkonferenz nicht wesentlich weiterentwickelt. Eine Erweiterung des christlich-islamischen Dialogs um das Handlungsfeld Politik wäre wünschenswert, zumal neueren Umfragen zufolge Muslime in Deutschland in überwiegender Mehrheit – mehr als der Gesamtteil der deutschen Bevölkerung – Demokratie für die beste Staatsform halten.

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Zugänge zum christlich-islamischen und alevitischen Dialog aus alevitischer Perspektive

Der interreligiöse Dialog ist aus der Sicht der alevitischen Glaubenslehre ein Gebot und in einer multireligiösen Gesellschaft eine Notwendigkeit, um ein friedliches Zusammenleben für alle zu schaffen. Dafür findet man die nötige religiöse Grundlage in der alevitischen Glaubenslehre.
Das höchste Gebot der alevitischen Lehre ist die Akzeptanz. Im Alevitentum werden alle Menschen und Glaubensüberzeugungen als gleichwertig geachtet. Im alevitischen Gebetbuch „Buyruk – das Gebot“ wird dieser Begriff mehrfach mit der Formulierung betont: „Betrachte 72 Volksgruppen bzw. Religionsgemeinschaften als gleichberechtigt“ Dies ermöglicht den interreligiösen Dialog auf gleicher Augenhöhe.

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Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus orthodoxer Perspektive

Die Beschäftigung orthodoxer Theologen mit dem Islam ist von einer Dialektik von Nähe und Distanz geprägt. Vor allem polemische Schriften, die im Vorderen Orient auf Arabisch verfasst wurden, weisen eine Vertrautheit mit dem Koran und muslimischen Bräuchen auf. Ihre Erfahrung, der Transfer von Wissen und ihre Übersetzertätigkeiten waren Gründe, warum die orthodoxen Christen eng in die jeweiligen muslimischen Reiche eingebunden waren, insbesondere im Millet-System des Osmanischen Reiches. Heute wird der Dialog des Lebens ergänzt durch einen theologischen Dialog, in dem beispielsweise die Unterschiede zwischen beiden Religionen innerhalb eines aus Gemeinsamkeiten bestehenden Konvergenzrahmens gedeutet werden und so Gemeinsamkeiten wiedergefunden werden können.

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Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus evangelischer Perspektive

Im Hinblick auf einen speziell evangelischen Zugang zum christlich-islamischen Dialog legt es sich nahe, zunächst nach dem Verhältnis der Reformation zum Islam zu fragen. Eine gänzlich neue Sicht auf andere Religionen erbrachte die Zeit der Aufklärung, was sich aber erst schrittweise in den kirchlichen Positionen niederschlug. Speziell das Nachdenken über das Verhältnis zum Islam ist in der evangelischen Kirche relativ jung und mit der historischen Situation der Zuwanderung von Muslimen nach Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbunden.

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Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus katholischer Perspektive

Das Verhältnis von Christentum und Islam war angesichts der überraschenden Eroberungen seitens der muslimischen Araber nach dem Tode Muhammads von Anfang an schwierig, wobei man in der christlichen Welt diese Eroberer lange Zeit oder zumindest nicht primär gar nicht als Angehörige einer anderen Religion wahrgenommen hat. Erst allmählich kam zur militärischen Auseinandersetzung auch die theologische, und zwar in der unmittelbaren Begegnung mit Muslimen. Diese theologische Auseinandersetzung war von Polemik und Verteidigung des eigenen Glaubens geprägt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts und vor allem mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden auf katholischer Seite die Bahnen des Dialogs, einer unvoreingenommeren Wahrnehmung und wertschätzenden Haltung geebnet.

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Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus religionsgeschichtlicher Perspektive

Dieser Artikel betrachtet den christlich-islamischen Dialog aus religionswissenschaftlicher Perspektive und grenzt sich von der theologischen Perspektive ab, die sich auf den Wahrheitsanspruch der Religionen fokussiert. Ein knapper Rückblick auf die Geschichte der gegenseitigen Wahrnehmung zeigt, dass die theologischen Auseinandersetzungen beider Religionen nicht immer dialogisch geprägt waren. Aus der Entstehungsgeschichte des Christentums und des Islams wird deutlich, dass sie sich auf ihre Vorläuferreligionen beziehen, sich mit diesen inhaltlich auseinandersetzen und sich teilweise in Abgrenzung zu ihnen definieren, was den interreligiösen Dialog bis heute erschwert. Im Gegensatz zur theologischen Perspektive formuliert die Religionswissenschaft keinen Wahrheitsanspruch und ist nicht an Dogmen gebunden, sondern kann den interreligiösen Dialog begleiten und ihn aus verschiedenen Perspektiven analysieren.

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Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus juristischer Perspektive

Allen in Deutschland lebenden Menschen steht Religionsfreiheit zu, damit auch die Ausübung des Bekenntnisses. Diese gilt auch für Religionsgemeinschaften. Angelegenheiten, die sowohl staatliches als auch kirchliche Interessen berühren, sind durch Konkordate und Staatskirchenverträge geregelt, in einigen Bundesländern auch durch Verträge zwischen Land und muslimischen Verbänden. Darüber hinaus streben viele Verbände den Status als Körperschaft des Öffentlichen Rechts an, weil damit verschiedene Hoheitsrechte verbunden sind.

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2. Themen

Gemeinsam vor Gott: Gebet und Spiritualität

Das Gebet ist nicht einfach zu fassen und nur schwer in Definitionen zu zwängen. Vereint es doch verschiedene widerstrebende Pole in sich: Es wendet sich ganz Gott zu und betrifft doch den Menschen in seinem Inneren. Es ist sehr persönlicher, existenzieller Ausdruck und doch immer auch öffentlicher Akt und Mitte einer religiösen Gemeinschaft. Es ist fest gebunden an eine spezifische religiöse Tradition und doch der offensichtliche Verbindungspunkt zwischen Christentum und Islam. Deswegen erkundet der folgende Artikel das Gebet auf christlichen und islamischen Wegen, die getrennt sind, sich aber dennoch immer wieder überschneiden oder in ihren Unterschieden erhellende Konstellationen bilden. Er tut dies ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Abgeschlossenheit, indem er sich einfachen Fragen zuwendet, anhand derer Verbindungen und Differenzen aufscheinen: Zu wem wird gebetet? Wer betet? Wie und wo wird gebetet? Wie wichtig ist die Gemeinschaft für das Gebet? Nicht primär, so sei festgehalten, geht es um Formen, Orte und konkrete Anregungen für ein gemeinsam gestaltetes Gebet von Christ:innen und Muslim:innen – diesen Fragen wird ein eigener Artikel gewidmet sein.

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Keiner glaubt für sich allein: Kirche und Umma

Das Glaubensleben in und mit der Gemeinschaft ist im Christentum wie im Islam ein Grundbestandteil religiöser Praxis. Zur Kirche als theologisch begründeter Institution gibt es im Islam keine unmittelbare Entsprechung. Die Idee der Umma steht für die weltweite Gemeinschaft der Muslime. Der Beitrag fragt nach dem Wesen von Kirche und Umma, nach dem jeweiligen Verhältnis der einzelnen Gläubigen zur Glaubensgemeinschaft, sowie den Aufgaben und Autoritäten dieser Glaubensgemeinschaften.

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Gerechtigkeit schaffen, Unrecht beenden: Frieden und Gewalt

Über Jahrhunderte wurden gewaltsam ausgetragene, politisch motivierte Konflikte religiös aufgeladen. »Heiliger Krieg« ist der überkommene Begriff, mit dem eine direkte göttliche Autorisierung von Gewalt behauptet wird. Ist diese Vorstellung aus den Schriften des Islam und des Christentums begründbar? Wie bestimmen die beiden Religionen das Verhältnis Gottes zu Gewalt und Frieden? Was leiten sie daraus für ihre staatliche und gesellschaftspolitische Verantwortung auf nationaler und internationaler Ebene ab?

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Verantwortung für das Leben: Grundlagen der Ethik

Der Dialog des Handelns auf der Grundlage gemeinsamer Weltverantwortung gehört zu den zentralen Dimensionen des interreligiösen Dialogs. Durch den religiösen Sinnhorizont des Handelns bewegt sich dieser Dialog nicht auf einer rein pragmatischen Ebene, sondern umfasst immer auch Bezüge zu zentralen theologischen Fragen. Lässt sich in vielen ethischen Problemstellungen Einigung zwischen den Religionen erzielen, so werden sowohl in den Grundansätzen als auch in Einzelfragen Differenzen sichtbar. Es würde eine Verengung darstellen, religiöse Ethiken als geschlossene Systeme von Erlaubtem und Verbotenem zu betrachten. Daher sind im interreligiösen Dialog nicht in erster Linie Einzelnormen, sondern hermeneutische Fragen und Konstruktionsprinzipien der Ethiken miteinander zu vergleichen. Der Beitrag erläutert in einem ersten Schritt das allgemeine Verständnis von Ethik und arbeitet die Besonderheiten religiöser Ethik heraus. Ein zweiter Schritt fragt nach der Orientierungsfunktion von christlicher und islamischer Ethik. Die unterschiedliche Verortung von Ethik und islamischer und christlicher Theologie wird in einem weiteren Schritt reflektiert ebenso wie die Relevanz von Bibel und Koran. In der modernen Ethik bildet „Verantwortung“ den Schlüsselbegriff, der schließlich für verschiedene Handlungsfelder konkretisiert wird. Den Abschluss bildet die Frage, welche Bedeutung ethische Fragen für den interreligiösen Dialog und das gesellschaftliche Zusammenleben haben.

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Gerecht und barmherzig? Glauben an Gott angesichts des Leids

Menschen erfahren leid durch Krankheit, Krieg, Naturkatastrophen, Tod. Christentum und Islam sind mit ihrem Glauben an den einen allmächtigen, barmherzigen und gerechten Gott und ihrer Ethik angesichts der universalen Leiderfahrung besonders herausgefordert. Der Beitrag geht der Frage nach, wie Bibel und Koran, christliche und islamische Theologie mit Theodizeefrage umgehen, welche Antwortversuche sie geben.

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Stellvertreter Gottes: Würde und Aufgabe des Menschen

Die Frage nach dem Verständnis des Menschen ist grundlegend für das Verhältnis und das Zusammenleben von Christen und Muslimen. Gibt es eine gemeinsame Basis, von der aus die Würde des Menschen begründet und verteidigt werden kann? Können Christen und Muslime gemeinsame Aussagen über die Aufgabe und Bestimmung des Menschen machen? In drei Schritten werden in diesem Beitrag die Aspekte Geschöpflichkeit und Würde, Freiheit und Verantwortung, Sünde und Glaube des Menschen jeweils aus christlicher und muslimischer Sicht beleuchtet.

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Urbild des Glaubens: Abraham als gemeinsamer Stammvater

Abraham ist im interreligiösen Dialog zu einer die drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam verbindenden Programmfigur aufgestiegen. Dies gilt sowohl für wissenschaftliche wie für praxisbezogene Arbeit. Mit großer Selbstverständlichkeit ist deshalb inzwischen von den drei abrahamitischen bzw. abrahamischen Religionen bzw. der abrahamischen Ökumene die Rede. Viele Dialoginitiativen nutzen „Abraham“ als Teil ihres Namens, um anzuzeigen, dass den Religionen etwas Gemeinsames und Verbindendes zugrunde liegt. In den letzten Jahren traten jedoch die Bedeutung der Unterschiede und der Umgang damit stärker in den Vordergrund. Welche Rolle Abraham im gegenwärtigen interreligiösen Dialog tatsächlich spielen kann oder auch spielen sollte, hängt an der Rezeption der biblischen Erzählungen in den Theologien und Religionen, was insgesamt zumindest zur Differenzierung herausfordert.

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Gottes Wort in der Geschichte: Bibel und Koran

Dass Gott zu den Menschen gesprochen und ihnen sein Wort anvertraut hat, glauben Jüdinnen und Juden, Christ:innen und Muslim:innen gemeinsam. Zugleich sind sie darin aber auch erheb-lich geschieden. In der Bibel – für Jüdinnen und Juden „Tora, Propheten und Schriften“, für Christ:innen die Einheit aus Altem und Neuem Testament – und im Koran haben sie ihr je eige-nes Fundament und den unaufgebbaren Ausdruck ihrer Identität. Somit hat die Frage, wie Jü-dinnen und Juden, Christ:innen und Muslim:innen sich wechselseitig verstehen und zueinander verhalten können, angesichts dieser Bücher besonderes Gewicht. Für den christlich-islamischen Dialog ist dies ein zentrales Thema. Zugleich aber betrifft es auch das je eigene Selbstverständ-nis: In der Wahrnehmung der anderen Religion wird man sich der eigenen neu bewusst.

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Leben in Freiheit und Würde: Menschenrechte

Menschenrechte sind in der deutschen Verfassung wie auch in internationalen Konventionen kodifiziert. Religionen sind Nutznießer der dort garantierten Religionsfreiheit und stehen in der Verpflichtung, diese Rechte auch ihrerseits zu unterstützen und zu gewähren. Im Christentum wie im Islam sind Menschenrechte vor allem in der Würde des Menschen begründet. Das Verhältnis von göttlichen Rechtssetzungen und menschlichem Recht führt in einige Sachfragen zu unterschiedlichen Akzenten oder Vorbehalten. In der praktischen Umsetzung von Menschenrechten gibt es weiterhin Defizite, so vor allem in der Gewährung von Freiheiten und Gleichheiten und im Umgang mit Andersdenkenden und religiösen Minderheiten.

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Jesus: Prophet oder Sohn Gottes?

Jesus wird im Christentum als Sohn Gottes bezeichnet, und in der islamischen Tradition ist er ein Auserwählter und Gesandte Gottes. Die unterschiedliche Perspektive auf Jesus von Nazareth führte oft zu einer apologetischen Haltung und pauschalen gegenseitigen Kritik und Ablehnung. In diesem Artikel werden die christliche und muslimische Perspektive differenziert dargelegt. Trotz Eigenmerkmale in der jeweiligen Religion gibt es Erzählungen im Koran über Jesus, die auch in der Bibel zu finden sind. Der Kern der Botschaft Jesu, der Glaube an einen einzigen Schöpfer, ist eine verbindliche gemeinsame Überzeugung, die in diesem Artikel hervorgehoben wird.

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3. Praxis

Gemeinsam Dank und Bitte vor Gott tragen – Anlässe, Formen und Orte multi- und interreligiöser Feiern

Gebet, Meditation und Liturgie bilden die Herzmitte jeder Religion, religiöse Identität und Zugehörigkeit werden wesentlich durch dadurch geprägt und drücken sich zugleich dadurch aus. Praktiziertes oder verweigertes gemeinsames Beten bringt Verbundenheit oder Abgrenzung zum Ausdruck. Gerade in Zeiten des Kriegs, des Terrors, von Naturkatastrophen, der Trauer oder auch der Freude haben viele Menschen aber das Bedürfnis, über die Grenzen der eigenen Religions- und Bekenntnisgemeinschaft hinweg zu beten, zu meditieren, ein Zeichen der Gemeinschaft und des gemeinsamen Friedenswillens zu setzen. Dies stellt immer wieder vor die Fragen, ob und wie religionsübergreifende Gebete möglich sind und was dabei zu beachten ist. Grundsätzliche Überlegungen zum Gebet im Christentum und im Islam finden sich ergänzend im Artikel ▸ Gemeinsam vor Gott: Gebet und Spiritualität.

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Dem christlich-islamischen Dialog Gehör verschaffen – Medien und Öffentlichkeitsarbeit

Die Darstellung von „Medien und Öffentlichkeitsarbeit“ als eigenem Ort des christlich-islamischen Dialogs birgt Schwierigkeiten: So bedienen sich eine ganze Reihe in diesem online-Handbuch erwähnter und reflektierter Projekte unterschiedlicher Medien. Vor allem im Bildungsbereich gehören Medienprojekte zum Thema Islam seit vielen Jahren zum festen Bestandteil der Didaktik, zum Beispiel in Gestalt einer Fotoausstellung mit porträtierten Muslim:innen, einer Audio-Umfrage zur religiösen Sozialisation türkischer Jugendlicher oder der Video-Reportage über das Fest des Fastenbrechens im islamisch geprägten Stadtteil. Der folgende Beitrag konzentriert sich daher auf zwei fester zu greifende Bereiche der Massenmedien: den Journalismus und die Öffentlichkeitsarbeit. Einer knappen Skizze der medialen Präsenz des Islam schließen sich Hinweise für die Zusammenarbeit der im christlich-islamischen Dialog Aktiven zu jenen Journalistinnen und Journalisten an, die mit der Islamberichterstattung betraut sind. Tipps für die Öffentlichkeitsarbeit von Initiativen des christlich-islamischen Dialogs runden den Beitrag ab.

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Zivilcourage und aktive Toleranz – Auseinandersetzung mit extremistischen Einstellungen

Islamismus als eine Spielart des Extremismus sowie zunehmende antiislamische, muslimfeindliche Agitation bedrohen das gesellschaftliche Zusammenleben. Wird die menschenrechtliche und soziale Gleichberechtigung ausdrücklich oder unterschwellig geleugnet, ist dem Dialog der Boden entzogen und ein gelingendes gesellschaftliches Miteinander grundsätzlich gefährdet. Der Artikel beschreibt knapp das Phänomen des in sich breit gefächerten Islamismus und zeigt die Relevanz in Deutschland auf. Ebenso wird der Begriff Islam- bzw. Muslimfeindlichkeit eingeordnet und auch hier ein Spektrum skizziert, sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf die Verbreitung in Deutschland. Die kritische Auseinandersetzung mit den Ursachen und Wirkungen der jeweiligen Propaganda ist notwendig und um seiner Glaubwürdigkeit willen auch eine Aufgabe des christlich-islamischen Dialogs.

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Befähigung zum Dialog – Interreligiöse Kompetenz

Heute leben Menschen unterschiedlicher religiös-weltanschaulicher Beheimatung Tür an Tür, Begegnungen sind alltäglich geworden. Den Herausforderungen einer mehrkulturellen und multireligiösen Gesellschaft kann sich kein gesellschaftlicher Bereich entziehen.

Wer über punktuelle Treffen hinaus interreligiöse Begegnungen und Dialoge gestalten möchte, benötigt neben gutem Willen auch Kompetenzen. Diese befähigen, im konkreten Kontext Herausforderungen, Ansätze und Wege des Dialoges wahrzunehmen, zu reflektieren und in der Praxis zu gestalt

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Auf dem Weg zur Lernpartnerschaft – christlich-islamischer Dialog in der Erwachsenenbildung und in Akademien

Im ersten Teil wird entlang pädagogisch-didaktischer Referenzgrößen die programmatische Positionierung des christlich-islamischen Dialogs in der Bildungsarbeit von Akademien und Einrichtungen der Erwachsenenbildung unterschiedlicher Trägerschaft erläutert. Im zweiten Teil werden mit der zunehmenden partnerschaftlichen Beteiligung von Akteuren aus beiden Religionsgemeinschaften und dem Feld des informellen Lernens, das sich dem Bereich der non-formalen allgemeinen Erwachsenenbildung entzieht, aktuelle Entwicklungen erörtert. Im letzten Teil werden Entwicklungsperspektiven, ungenutzte Potentiale und Herausforderungen für die Bildungsarbeit im christlich-islamischen Dialog benannt.

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Die Chance kultureller und sportlicher Veranstaltungen – Begegnung, die fast von selbst geschieht

Der Artikel, der der Printversion des Handbuchs von 2014 entspricht, wirft einen exemplarischen Blick auf Veranstaltungen in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport. Sie alle bringen Menschen verschiedener kultureller und religiöser Herkunft zusammen, denn das Ereignis steht im Mittelpunkt. Fast beiläufig geschieht hier Begegnung, und dies unabhängig von Alter, Geschlecht, religiöser oder kultureller Prägung. Jenseits der klassischen Orte interreligiöser Begegnungen wie Kirchen, Moscheen oder Bildungseinrichtungen sind Kunst-, Kultur- und Sportveranstaltungen damit hervorragend geeignet, interreligiöse Begegnungen von muslimischen und christlichen Gläubigen zu initiieren.

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Religiöse Identitätsfindung im christlich-muslimischen Dialog – Perspektiven der Jugendarbeit

Dem interreligiösen Dialog in der Jugendarbeit muss eine spezifische Rolle zuteilwerden, denn Jugendliche bauen häufig in der Phase der Adoleszenz verstärkt ihre eigene religiöse Identität auf und beginnen eigene Glaubensvorstellungen zu vertreten. Begegnungen zwischen christlichen und muslimischen Jugendlichen können so den Weg zu Dialogbereitschaft und Toleranz gegenüber der anderen Kultur und Religion ebnen und junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken. Mit der Zielgruppe junger Menschen kann damit ein Grundstein gelegt werden für ein friedliches gesellschaftliches Miteinander.

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4. Akteure

Katholische Akteure

Das Zweite Vatikanische Konzil hat dem interreligiösen Dialog bzw. dem christlich-islamischen Dialog eine neue Grundlage gegeben, dessen Impulse in der darauffolgenden Zeit kontinuierlich weiterentwickelt und vertieft wurden. Hierzu gehört eine akademisch-theologische Rezeption ebenso wie eine spirituelle. Ordensgemeinschaften, neue geistliche Bewegungen, katholische Akademien leisteten Pionierarbeit bei der Umsetzung und Verbreitung der Inhalte, indem sie die zum Teil theoretischen Überlegungen zum Islam und dem Dialog in der konkreten Begegnung mit Musliminnen und Muslimen lebendig werden ließen.
Der Autor stellt im folgenden Beitrag exemplarisch die katholischen Institutionen und Einrichtungen vor, von den vatikanischen Einrichtungen bis zu den Islam- und Dialogbeauftragten der einzelnen Diözesen in Deutschland. Arbeitsstellen wie CIBEDO oder Stiftungen bemühen sich überregional um eine aktive Weiterentwicklung des Dialogs und fördern „mit Klugheit und Liebe“ (Nostra Aetate 2) die Begegnung für ein friedliches Miteinander.

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Muslimische Akteure im christlich-islamischen Dialog – weltweit und in Deutschland

Dieser Beitrag stellt die Positionen und Aktivitäten im interreligiösen Dialog von ausgewählten muslimischen Organisationen weltweit und in Deutschland dar. Als Quellen werden Print-, Video- und E-Publikationen sowie Homepages der Organisationen, Interviews mit ihren Vorsitzenden und Vertreter:innen, Pressemitteilungen sowie Freitagspredigten herangezogen. Einer kurzen Beschreibung der jeweiligen Organisationen folgen Dialog-relevante Positionen und ausgewählte Aktivitäten. Damit leistet dieser Artikel einen grundlegenden Beitrag zum Verständnis der Positionen und des Engagements im interreligiösen Dialog einiger global tätiger muslimischer Akteure und muslimischer Vereinigungen in Deutschland.

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Evangelische Akteure

Die Zuwanderung von Muslimen nach Deutschland war der Anstoß, dass die evangelische Kirche be-gann, sich seit den 1970er Jahren mit dem Verhältnis zum Islam zu beschäftigen, obwohl in den in-ternationalen ökumenischen Beziehungen diese Frage schon früher eine Rolle spielte. Seit den 1990er Jahren wurden zahlreiche Positionen und Handreichungen erarbeitet und auch Begegnungen und Dialoge durchgeführt und gemeinsame Gremien mit muslimischen Partnern etabliert. Lokale Kirchengemeinden suchten Kontakte zu Moscheegemeinden. Zahlreiche kirchliche Arbeitsbereiche pflegen die christlich-islamische Kooperation, führen Projekte und Tagung auf lokaler, regionaler und internationaler Eben durch.

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Christlich-islamischer Dialog in Österreich

Die Geschichte des österreichischen Kaiserreichs führte bereits 1912 zu einer Anerkennung des Islam in Österreich. Diese historische Einwurzelung war die Basis für die 1978 erfolgte Gründung der „Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich“. Zahlreiche weitere islamische Verbände haben sich seither daneben etabliert. Mit allen gab es seitens der katholischen Kirche von Österreich in unterschiedlichen Bezügen Dialogaktivitäten und Kooperationen. Zwei Akteure in diesem Geschehen, Agnes Tuna und Pfarrer Martin Rupprecht, geben einen Überblick im Wissen, dass alle genannten Beispiele fortlaufenden Veränderungsprozessen unterworfen sind.

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