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Den Glauben bezeugen: Zum Verhältnis von Dialog und Mission

Detlef Görrig, Seyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami
Im Christentum und Islam soll der Mensch den Glauben bezeugen und mit Worten und Taten den anderen zum Glauben einladen. Während im Christentum Mission als Bezeugen, Mitteilen, Überzeugen und Menschen für den Glauben gewinnen, gesprochen wird, wird im Islam von Einladung zum Glauben gesprochen. In diesem Artikel wird der Begriff Mission aus den christlichen und islamischen Perspektiven erläutert und in Beziehung zum Dialog gesetzt.
Veröffentlicht im Mai 2014
Aktualisiert im März 2023
Zitierlink: https://handbuch-cid.de/den-glauben-bezeugen-zum-verhaltnis-von-dialog-und-mission/

Einleitung

Da weder das aus dem Griechischen abgeleitete Substantiv Dialog noch das aus dem Lateinischen stammende Wort Mission im biblischen Sprachgebrauch Verwendung finden, bedarf es zunächst einer Erläuterung dieser beiden Begriffe, bevor deren Verhältnis zueinander in den Blick genommen werden kann. Das arabische Wortfeld im Koran ist naturgemäß ein anderes, was aber nicht ausschließt, dass auch mit unterschiedlichen Wörtern und Begriffen dasselbe gemeint sein kann. Die arabischen Termini, die für die Übermittlung und Äußerung der religiösen Überzeugung gegenüber anderen von Bedeutung sind, lauten balaġ und daʽwa. Auch sie sollen zunächst erläutert werden, bevor islamische Aussagen zum Dialog und Zeugnis entwickelt werden.

1. Grundlegendes zum christlichen Missionsbegriff

Der Begriff Mission hat im Laufe der Geschichte und in seinen konfessionellen und kontextuellen Ausprägungen sehr unterschiedliche Inhalte transportieren können. „Missio“ meint zunächst „Sendung“. In einem religionswissenschaftlichen Sinne ist damit jede Aktivität einer Religionsgemeinschaft gemeint, die den eigenen Glauben, Vorstellungen und Bräuche anderen mitteilen möchte. In diesem Sinne gelten das Christentum, aber in der Regel auch Islam und Buddhismus, als missionarische Religionen.

Das spezifisch christliche Verständnis des Missionsbegriffes lehnt sich an die Sendung Gottes in die Welt in Jesus Christus an. Insofern meint Mission zunächst kein menschliches, sondern ein göttliches Handeln, das auf die Errettung des Menschen und der Welt zielt. Umstritten ist, wie sich die Gemeinschaft der Glaubenden, jeder Einzelne und dann auch die Kirche bzw. die Kirchen insgesamt zu dieser Sendung Gottes zu verhalten haben. In der neueren Missionswissenschaft wird seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Begriff der Missio Dei (Mission Gottes) diskutiert, der die Teilhabe des Menschen und der Kirche an der Sendung des dreieinigen Gottes betont, aber eben nicht die Inbesitznahme dieser Mission durch Menschen oder Kirchen. Das heißt, auch als Teilhaber an der Sendung Gottes in die Welt bleibe ich Empfangender und bin nicht Besitzender.

In diesem Zusammenhang ist auch der Aspekt der Kenosis (Entäußerung, nach Phil 2,7) bedeutsam geworden, der die Nachfolge Jesu in einer Haltung verstanden wissen will, die nicht von Triumphalismus oder Überlegenheitsgefühlen geprägt ist, sondern die Niedrigkeit und Demut gemäß dem Hymnus im Philipperbrief (Phil 2) ernst- und aufnimmt. Ursache für diesen Paradigmenwechsel christlicher Missionstheologie waren nicht zuletzt historische Erfahrungen mit der Rolle und dem Verhalten christlicher Kirchen und Missionsgesellschaften während der europäischen Kolonialzeit. Die bis heute nachwirkende Verstrickung christlicher Missionsaktivitäten mit den militärisch expansiven und kulturell dominanten Haltungen dieser Zeit hat auch den Begriff der Mission in Mitleidenschaft gezogen, um nicht zu sagen in eine Krise gestürzt. Das oft triumphalistisch missverstandene „Gehet hin in alle Welt“ (Mt 28,20, sogenannter „Missionsbefehl“) wurde einer Neubewertung unterzogen, die auch Rücksicht auf das Gegenüber und dessen Eigenständigkeit – und damit auf wesentliche Aspekte und Aussagen der Evangelien – nimmt.

Nur langsam bewegt sich der Begriff Mission aus seiner historischen Belastung heraus. Das gelingt nicht zuletzt durch die Aufnahme immer weiterer Bedeutungsaspekte und -facetten. Während manche Christ:innen und Nichtchrist:innen bis heute unter Mission vor allem das Ansinnen verstehen, Menschen anderer oder ohne Religionszugehörigkeit zum Christentum zu „bekehren“, was in der Praxis mitunter erhebliche soziale Spannungen und Verwerfungen auslöst, reicht die Bandbreite der Definition von dieser Engführung auf der einen Seite bis hin zu jenem umfassenden Verständnis, wonach jede Aktivität aus Glauben als Mission bezeichnet werden kann. In diesem letzteren Sinne wird dann auch der Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung als christliche Mission gesehen. Damit entwickelt sich der Begriff Mission mehr und mehr zu einem Terminus, unter dessen Dach Vieles Platz findet. Er bildet gewissermaßen die Klammer für christliches Handeln in der Welt insgesamt – wenn auch auf Kosten seiner Präzision und Klarheit. Ein ähnlich weites Bedeutungsspektrum deckt auch der oft synonym verwendete Begriff der Evangelisation ab, der ebenfalls von der individuellen Bekehrung des Einzelnen bis hin zur christlichen Weltverantwortung der Kirche insgesamt reicht. In der konkreten Begegnung mit Menschen anderen Glaubens wird es deshalb darum gehen, sich über die jeweilige Motivation dialogisch zu verständigen.

2. Balaġ und Daʽwa in islamischer Perspektive

Das arabische Wort balaġ bedeutet Übermittlung, genauer gesagt „die vollkommene Übermittlung“. Aus dem Wort balaġ wird auch das Wort muballiġ (Übermittler, Kurier) abgeleitet. Eine solche Person ist ein Medium, das eine Botschaft von einer Person zu einer anderen bringt, ohne selbst etwas hinzuzufügen oder wegzulassen. Eine deutende oder erklärende Bezugnahme auf den Inhalt der Botschaft ist dabei zunächst ausgeschlossen. In manchen Versen, in denen der Begriff balaġ vorkommt, wird deutlich zum Ausdruck gebracht, dass den Propheten nur die Aufgabe der „vollkommenen Übermittlung“ zugeschrieben wird (Sure 5,99). In allen Versen, in denen balaġ in diesem Sinne verwendet wird, steht anstelle von nabī (Prophet) der Begriff rasūl (Gesandter = Botschaftsübermittler). Diese „vollkommene Übermittlung“ ist in der Aufgabe der Propheten, nämlich die „Aufklärung der Menschen über die göttliche Botschaft durch deren vollkommene Übermittlung“, als erste Phase zu verstehen: die Übermittlung der Botschaft ohne Hinzufügung oder Weglassung. Erst in der zweiten Phase folgt die Deutung und Klärung dieser Botschaft zur Überwindung von Mehrdeutigkeit und zur Beantwortung von offenen Fragen. Wie oben bereits vermerkt, wird die erste Phase mit balaġ („vollkommene Übermittlung“), die zweite mit daʽwa (Ruf, Einladung, Aufforderung) bezeichnet. Die Gesamtheit dieses Prozesses wird im Koran auch mit einem zusammengesetzten Begriff al-balaġ al-mubin (deutliche und vollkommene Übermittlung) umschrieben (z. B. Sure 5,92 und 64,12).

Bezeichnenderweise wird im Koran mehrfach darauf hingewiesen, dass die Propheten nicht über balaġ und daʽwa hinausgehen sollten, was die Rückfrage aufwirft, an welche Übertretung hier gedacht sei. Die entsprechenden Verse zeigen, dass eine durch Überredung erzielte Bekehrung von Andersdenkenden („Proselytismus“) hier ebenso ausgeschlossen werden soll wie das durch indirekten Zwang erreichte Aufdrängen einer Überzeugung. Überzeugung und Glaube sind innere Angelegenheiten, die direkt mit dem Willen eines Menschen in Beziehung stehen und im Schoße der absoluten Freiheit gedeihen und wachsen. Je mehr die souveräne Entscheidungsfreiheit eines Menschen eingeschränkt wird, desto mehr lässt auch die Möglichkeit einer freien Überzeugungs- und Glaubensfindung nach. Ein Glaubensakt kann nur das Ergebnis einer absoluten Wahlfreiheit sein. Überzeugungen und Glaubensinhalte lassen sich anderen Menschen weder schenken noch wegnehmen. Jeder Bekehrungsversuch mündet deshalb in einer Entmündigung von Menschen. Auch wenn wir bei einer durch Überredung erzielten „Bekehrung“ vordergründig erfolgreich sein sollten, haben wir es trotzdem bei der anderen Seite nicht mit „echtem“ Glauben zu tun. Der Mensch muss deshalb in der Lage sein, Kenntnisse über verschiedene Gedanken, Anschauungen und Überzeugungen zu gewinnen, um frei entscheiden zu können.

Im Koran wird auf die Notwendigkeit von „Gedankenkenntnis“ als Voraussetzung für die Entscheidung für einen Gedanken großer Wert gelegt: „So verkünde frohe Botschaft meinen Dienern, die auf alle Gedanken hören und dann dem besten davon folgen“ (Sure 39,16–17). Gott hat den Gesandten somit weder Macht noch Auftrag zur Ausübung einer Herrschaft über Menschen gegeben, um ihnen den Glauben aufzuzwingen. Vielmehr haben die Gesandten die Pflicht, die göttliche Botschaft zu übermitteln: „So ermahne; Du bist nur ein Ermahner. Du bist nicht Herrscher über sie“ (Sure 88,21–22). Überträgt man diese Vorstellungen und Verhaltensweisen auf die Begegnung mit Menschen mit anderen religiösen Überzeugungen bedeutet das, auf alle Versuche zu verzichten, die die Freiheit des anderen verletzen, seine Gedanken manipulieren und damit seinen Willen beeinflussen möchten. Die eigene Mitteilung sollte sich vielmehr auf Übermittlung der Botschaft und deren Deutung im Sinne von balaġ und daʽwa beschränken, auch wenn die Praxis leider bisweilen darüber hinausgeht.

3. Grundlegendes zum christlichen Dialogbegriff

Nahezu zeitgleich mit der Krise des Missionsbegriffes hat seit Mitte des 20. Jahrhunderts ein Begriff Auftrieb erfahren, der wesentliche Aspekte des christlichen Weltverhältnisses auszudrücken vermochte und zugleich historisch unbelasteter war: der des Dialogs. Als biblische Grundlage diente dabei nicht selten 1 Petr 3,15b: „Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.“ Der Mensch tritt mit seinem Nächsten in den Dialog, so wie zuvor Gott mit den Menschen in den Dialog getreten ist.

Im Hinblick auf die Begegnung mit Menschen anderer Religionen hat sich daraus in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Projekten und kirchlichen Arbeitsfeldern entwickelt. Der Ökumenische Rat der Kirchen hat eine eigene Programmabteilung „Interreligiöser Dialog und interreligiöse Zusammenarbeit“ und die römisch-katholische Kirche verfügt über einen „Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog“ (▸ Katholische Akteure). Den Anstoß zu dieser Entwicklung gab nicht zuletzt die historische Aufarbeitung des christlichen Verhältnisses gegenüber dem Judentum, in deren Zuge immer mehr die schuldhaften Verstrickungen christlicher Theologie und Kirche zutage traten. Eine Neubewertung dieses Verhältnisses vor dem Hintergrund der fürchterlichen Ereignisse der Schoah ging einher mit einer neuen Begegnungshaltung, die das Gespräch suchte, Respekt zeigte und bereit war, die theologische Andersartigkeit des anderen als legitim zu akzeptieren. Aus dieser Neuorientierung des christlich-jüdischen Gespräches sind wesentliche Impulse auch für den interreligiösen Dialog insgesamt hervorgegangen.

In der Folge wurden Regeln, Richtlinien und Empfehlungen herausgegeben, die von dem Ziel bestimmt waren, ein friedliches und respektvolles Miteinander zwischen Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeiten zu ermöglichen. Zentral wurde dabei die Einsicht, dass die jeweilige Wahrnehmung der Religiosität des anderen einer steten Überprüfung im Dialog bedarf. Nur wenn ich den anderen so wahrzunehmen lerne, dass er sich in meiner Wahrnehmung wiedererkennen kann, und wenn umgekehrt auch ich mich in der Wahrnehmung des anderen wiederfinde, sind wesentliche Weichen für ein gewaltfreies Zusammenleben gestellt. Migration und Mobilität haben in dieser Hinsicht vielerorts die Notwendigkeit zum interreligiösen Dialog erhöht, aber zugleich auch dessen Möglichkeiten erweitert.

Dabei ist Dialog nicht nur eine gewaltpräventive Methode zur Erlangung oder zum Erhalt des sozialen Friedens in religiös pluralen Gesellschaften. Zunehmend steht er auch für die theologisch begründete Haltung, dass mir im Nächsten, Fremden und Andersglaubenden Gott begegnen kann und dass ich deshalb gut daran tue, ihm oder ihr mit Liebe, Offenheit und Neugier entgegenzutreten – verbunden mit der gleichzeitigen Bereitschaft zu lernen und mich auch selbst kritisch befragen zu lassen. Ein solches neuzeitliches Dialogverständnis unterscheidet sich von antiken und mittelalterlichen Vorstellungen, die unter Dialog vor allem ein Streit- oder Belehrungsgespräch verstanden mit dem Ziel, den „Gegner“ zu widerlegen, den eigenen Glauben zu verteidigen oder Irrlehren abzuwehren. Unterschiedliche Einschätzungen gibt es gegenwärtig darüber, welcher Stellenwert im Dialog der Frage nach der „Wahrheit Gottes und der menschlichen Existenz“ zukommt bzw. ob eine gemeinsame Suche nach Wahrheit überhaupt erfolgreich sein kann, wenn das Ziel des interreligiösen Dialogs nicht darin besteht, eine Einheitsreligion zu schaffen. Zunehmend einig ist man sich hingegen, dass der Zweck des Dialogs nicht in der Bekehrung liege und dass Dialog auch nicht einfach mit Mission oder Evangelisation identisch sei, wie es auch die Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen (Gemeinsam für das Leben) formuliert.

4. Dialognotwendigkeit und -ziele aus islamischer Sicht

Auch islamischerseits gibt es Stimmen, die den langen Weg beschreiben, den die Anhänger:innen der verschiedenen Religionen zurückgelegt haben, bis sie zum Dialog und Gedankenaustausch gelangt sind. Angesichts der Geschichte der Religionen, in der die Anhänger:innen der Religionen ihren Vorteil, ihre Existenz, ihre Überlegenheit und ihren Fortbestand in der Erniedrigung und der Nichtexistenz der anderen Religionen gesehen haben, wird der Beitrag gewürdigt, den der Dialog dazu geleistet hat, dass die Anhänger:innen der verschiedenen Religionen mehr Kenntnis voneinander erlangt und vielfach realisiert haben, dass die Gemeinsamkeiten, insbesondere der abrahamitischen Religionen, besonders hervorzuheben sind. Der Dialog wird dabei als Gedankenaustausch begriffen, der das gegenseitige Verstehen fördern und Unklarheiten beseitigen hilft. Auch wird kein Zweifel daran gelassen, dass die Anhänger:innen der Religionen die friedliche Koexistenz als ein grundlegendes Prinzip zu akzeptieren haben, wohl wissend, dass es leider weiterhin unter den Anhänger:innen der Religionen – gleich ob Muslim:innen, Christ:innen oder Jüd:innen – auch Stimmen gibt, die von der Feindschaft der Religionen sprechen. Die Absicht der Betonung der Gemeinsamkeiten wird deshalb als wichtig angesehen und nicht selten in den Mittelpunkt gerückt.

Dabei wird mitunter kritisiert, dass dem Dialog zu sehr das Prinzip der Unterschiedlichkeit und Mannigfaltigkeit der Religionen zugrunde liege. In diesem Sinne habe jeder dialogorientierte Meinungsaustausch zwar einen Schritt in Richtung des gegenseitigen Verständnisses und Verstehens und der friedlichen Koexistenz der Religionen gemacht, zugleich aber auch die Verschiedenheiten und damit die Differenz der Religionen festgeschrieben. Ausgehend von einer ursprünglichen Einheit und Mitte aller Religion gibt es daher auch muslimische Stimmen, die die Frage stellen, ob die Zeit nicht reif sei, dass sich auch die Religionen in ihrem Prozess des Dialogs ernsthafter aufeinander zu bewegen. Eine der Realitäten, die man im Hinblick auf das „globale Dorf“ ja nicht außer Acht lassen könne, sei die Tatsache, dass keine Religion für sich allein die religiöse Führung dieses „Dorfes“ beanspruchen könne. In einer zunehmenden Globalisierung schwäche darüber hinaus der Materialismus grundsätzlich die Widerstandsfähigkeit jeder Religion, die um eine Verbreitung der spirituellen Existenz bemüht sei. Hier zeigen sich Kooperations- und Verständigungsmöglichkeiten, die über das bisher im Dialog erreichte hinausweisen, gleichzeitig, aber auch erneute Vereinnahmungsängste auslösen können, die wiederum zur Abgrenzung führen.

5. Christliches Zeugnis als gemeinsame Schnittmenge von Dialog und Mission

Es sieht so aus, dass die beiden Begriffe Mission und Dialog untrennbar zur christlichen Identität gehören. Ihr Verhältnis zueinander ist dabei allerdings nicht abschließend zu klären. Wenn unter Mission das Weltverhältnis der Christ:innen in einem umfassenden Sinne gemeint ist, dann ließe sich der interreligiöse Dialog als eine Teilmenge dieses Verhältnisses im Blick auf Menschen anderer religiöser Zugehörigkeiten verstehen. Wenn allerdings die dialogische Grundstruktur Gottes und seines Verhältnisses zum Menschen als Mitte des Evangeliums angesehen werden, dann ließe sich auch umgekehrt der Missionsbegriff diesem Dialogverständnis unterordnen. Wie immer man hier urteilen mag, festzuhalten ist, dass es zwischen Mission und Dialog Schnittmengen gibt, die vielleicht am ehesten mit dem Begriff des christlichen Zeugnisses zu erfassen sind. Der biblische Begriff des Zeugnisses, von dem sich auch das Wort Märtyrer herleitet, erinnert daran, dass es sich dabei um ein ganzheitliches Geschehen handelt, das in Worten, in Taten, aber auch in der bloßen Präsenz christlicher Existenz in der Welt bestehen kann. Insofern ist das christliche Zeugnis immer auch Teil des interreligiösen Dialogs, der ja von der Voraussetzung lebt, dass die christlichen Dialogpartner:innen darin als solcher erkennbar werden. Welche Form dieses Zeugnis im Dialog einnimmt, wird je nach Gesprächsrahmen, Gegenüber und Verlauf unterschiedlich ausfallen dürfen. Hier pauschale Forderungen erheben zu wollen, würde weder der Vielfältigkeit menschlicher Begegnungssituationen noch der Freiheit göttlicher Geistesgegenwart gerecht.

Die Mehrdimensionalität des Begriffes „Zeugnis“ ermöglicht es zudem, ihn nicht einseitig und nur bezogen auf die eigene Glaubenserfahrung zu verstehen, sondern auch im Blick auf die gleichberechtigte Partnerschaft der Andersglaubenden. In diesem Sinne lauten auch die Empfehlungen für einen Verhaltenskodex zum christlichen Zeugnis in einer multireligiösen Welt, auf die sich der Ökumenische Rat der Kirchen, der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog und die Weltweite Evangelische Allianz im Januar 2011 in Bangkok verständigt haben. Dort heißt es u. a.: „Christen:innen müssen aufrichtig und respektvoll reden; sie müssen zuhören, um den Glauben und die Glaubenspraxis anderer kennen zu lernen und zu verstehen, und sie werden dazu ermutigt, das anzuerkennen und wertzuschätzen, was darin gut und wahr ist. Alle Anmerkungen oder kritischen Anfragen sollten in einem Geist des gegenseitigen Respekts erfolgen. Dabei muss sichergestellt werden, dass kein falsches Zeugnis über andere Religionen abgelegt wird.“

6. Das koranische Zeugnis für die Einheit von Religion

Aus der Sicht des Koran ist die Idee der Einheit nicht nur möglich, sondern zweifellos eine grundsätzliche Notwendigkeit. Mit Einheit der Religionen ist keine vereinheitlichte Weltreligion gemeint; die Einheit steht vielmehr nicht im Widerspruch zu einer unabhängigen Identität und den verschiedenen Besonderheiten der jeweiligen Religion. Es ist auch nicht die Rede von einer Gleichheit und Einheitlichkeit der Religionen, ein Gedanke, der für religiöse Menschen und die Anhänger:innen der verschiedenen Religionen kaum akzeptabel wäre. Vielmehr ist hier die Vorstellung gemeint, dass die Religionen in ihrem Kern und Wesen eine verbindende Mitte eint. Die Religionen, und insbesondere die drei großen abrahamitischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam, weisen jeweils eine Vielzahl an Traditionen und religiösen Ritualen im Bereich des Glaubens, der Anbetung und der menschlichen Beziehungen auf, und diese religiösen Elemente machen in ihrer Gesamtheit die Kultur und Religiosität von Judentum, Christentum und Islam aus. Der interreligiöse Dialog bietet die Möglichkeit zum Vergleich dieser Aspekte und Themen wie beispielsweise Erlösung, Qualität und Wesen der Offenbarung, das Wesen der Sünde und anderer religiöser Inhalte, so dass wir zu einer Interpretation der Gemeinsamkeiten in diesem Bereich gelangen können. Natürlich impliziert eine solche Vorgehensweise ein größeres gegenseitiges Verständnis, und dass dies notwendig ist, steht außer Frage.

Fazit

Trotz unterschiedlicher Begrifflichkeiten in Christentum und Islam zeigt sich eine Übereinstimmung in der grundlegenden Haltung gegenüber Andersglaubenden, die auf jeglichen Zwang und Druck und übereilte Bekehrungsversuche in der Begegnung verzichten möchte. Das Gespräch und der Dialog der Religionen haben hier zum besseren Verstehen beigetragen. Ein bloßes Nebeneinander der Bezeugung des jeweils eigenen Glaubens wird dabei als nicht ausreichend erachtet. Christliche Verlautbarungen rufen deshalb dazu auf, auch das anzuerkennen und wertzuschätzen, was im anderen Glauben gut und wahr ist, islamische Vorstellungen betonen die innere Einheit von Religion, die auch angesichts religiöser Vielfalt verstärkt zum Ausdruck gebracht werden sollte.

Zum Weiterlesen

Ökumenischer Rat der Kirchen / Päpstlicher Rat für den Interreligiösen Dialog / Weltweite Evangelische Allianz, Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt. Empfehlungen für einen Verhaltenskodex, Bangkok 2011

Ökumenischer Rat der Kirchen, Gemeinsam für das Leben. Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten. Eine neue Erklärung des ÖRK zu Mission und Evangelisation, Kreta 2012

Päpstlicher Rat für den Interreligiösen Dialog / Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Dialog und Verkündigung – Überlegungen und Orientierungen zum Interreligiösen Dialog und zur Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 102), Bonn 1991

Wrogemann, Henning, Missionarischer Islam und gesellschaftlicher Dialog. Eine Studie zu Begründung und Praxis des Aufrufes zum Islam (daʽwa) im internationalen sunnitischen Diskurs, Frankfurt a. M. 2011

Schmid, Hansjörg / Basol-Gürdal, Ayşe / Middelbeck-Varwick, Anja / Ucar, Bülent (Hg.), Zeugnis, Einladung, Bekehrung. Mission in Christentum und Islam, Regensburg 2011

Authors

  • Dr., Hannover, geb. 1964, evangelisch; langjähriger Referent für interreligiösen Dialog im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, seit 2022 Referent für Mission und Theologie beim Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes

  • Ayatollah und Mudschtahid, Hamburg, geb. 1965, muslimisch (schiitisch); Dozent an Universitäten in Teheran, Vorsitzender der islamisch-europäischen Union der Schia-Gelehrten und -Theologen

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