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Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus muslimischer Perspektive

Der Mensch lebt in ständiger Beziehung mit seinem Umfeld und ist auf Begegnung und Dialog angewiesen. Sind die Ansprüche, Sichtweisen und Bedürfnisse unterschiedlich, sind mehr Begegnung und Verständigung notwendig, um die verbindenden Werte und Grundlagen für das Zusammenleben zu erschließen, die für die Gestaltung einer Gesellschaft erforderlich sind. Das Zusammenleben ist von Spannungen und Konflikten begleitet, die nur zu überwinden sind, wenn die Menschen aufeinander zugehen, miteinander sprechen und sich um Verständigung und Annäherung bemühen. In diesem Artikel werden die im Koran begründete und Narrative aus der islamischen Tradition skizziert. In ihnen wird die islamische Zugänge zum Dialog mit Nichtmusliminnen und Nichtmuslimen aufgezeichnet.

Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus gesellschaftswissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Perspektive

Wechselwirkungen von Religion und Politik werden zumeist entlang von Themenfeldern bearbeitet. Während der staatlich-kirchliche Dialog Ergebnis einer langen Entwicklung ist und den Kirchen einen öffentlich-rechtlichen Status garantiert, ist der staatlich-muslimische Dialog und vor allem die konkrete praktische Ausgestaltung komplizierter und auch durch die Deutsche Islamkonferenz nicht wesentlich weiterentwickelt. Eine Erweiterung des christlich-islamischen Dialogs um das Handlungsfeld Politik wäre wünschenswert, zumal neueren Umfragen zufolge Muslime in Deutschland in überwiegender Mehrheit – mehr als der Gesamtteil der deutschen Bevölkerung – Demokratie für die beste Staatsform halten.

Zugänge zum christlich-islamischen und alevitischen Dialog aus alevitischer Perspektive

Der interreligiöse Dialog ist aus der Sicht der alevitischen Glaubenslehre ein Gebot und in einer multireligiösen Gesellschaft eine Notwendigkeit, um ein friedliches Zusammenleben für alle zu schaffen. Dafür findet man die nötige religiöse Grundlage in der alevitischen Glaubenslehre.
Das höchste Gebot der alevitischen Lehre ist die Akzeptanz. Im Alevitentum werden alle Menschen und Glaubensüberzeugungen als gleichwertig geachtet. Im alevitischen Gebetbuch „Buyruk – das Gebot“ wird dieser Begriff mehrfach mit der Formulierung betont: „Betrachte 72 Volksgruppen bzw. Religionsgemeinschaften als gleichberechtigt“ Dies ermöglicht den interreligiösen Dialog auf gleicher Augenhöhe.

Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus orthodoxer Perspektive

Die Beschäftigung orthodoxer Theologen mit dem Islam ist von einer Dialektik von Nähe und Distanz geprägt. Vor allem polemische Schriften, die im Vorderen Orient auf Arabisch verfasst wurden, weisen eine Vertrautheit mit dem Koran und muslimischen Bräuchen auf. Ihre Erfahrung, der Transfer von Wissen und ihre Übersetzertätigkeiten waren Gründe, warum die orthodoxen Christen eng in die jeweiligen muslimischen Reiche eingebunden waren, insbesondere im Millet-System des Osmanischen Reiches. Heute wird der Dialog des Lebens ergänzt durch einen theologischen Dialog, in dem beispielsweise die Unterschiede zwischen beiden Religionen innerhalb eines aus Gemeinsamkeiten bestehenden Konvergenzrahmens gedeutet werden und so Gemeinsamkeiten wiedergefunden werden können.

Zugänge zum christlich-islamischen Dialog aus evangelischer Perspektive

Im Hinblick auf einen speziell evangelischen Zugang zum christlich-islamischen Dialog legt es sich nahe, zunächst nach dem Verhältnis der Reformation zum Islam zu fragen. Eine gänzlich neue Sicht auf andere Religionen erbrachte die Zeit der Aufklärung, was sich aber erst schrittweise in den kirchlichen Positionen niederschlug. Speziell das Nachdenken über das Verhältnis zum Islam ist in der evangelischen Kirche relativ jung und mit der historischen Situation der Zuwanderung von Muslimen nach Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbunden.