von Martin Affolderbach | Mai 12, 2014 | Grundlagen
Im Hinblick auf einen speziell evangelischen Zugang zum christlich-islamischen Dialog legt es sich nahe, zunächst nach dem Verhältnis der Reformation zum Islam zu fragen. Eine gänzlich neue Sicht auf andere Religionen erbrachte die Zeit der Aufklärung, was sich aber erst schrittweise in den kirchlichen Positionen niederschlug. Speziell das Nachdenken über das Verhältnis zum Islam ist in der evangelischen Kirche relativ jung und mit der historischen Situation der Zuwanderung von Muslimen nach Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbunden.
von Andreas Renz | Mai 12, 2014 | Grundlagen
Das Verhältnis von Christentum und Islam war angesichts der überraschenden Eroberungen seitens der muslimischen Araber nach dem Tode Muhammads von Anfang an schwierig, wobei man in der christlichen Welt diese Eroberer lange Zeit oder zumindest nicht primär gar nicht als Angehörige einer anderen Religion wahrgenommen hat. Erst allmählich kam zur militärischen Auseinandersetzung auch die theologische, und zwar in der unmittelbaren Begegnung mit Muslimen. Diese theologische Auseinandersetzung war von Polemik und Verteidigung des eigenen Glaubens geprägt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts und vor allem mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden auf katholischer Seite die Bahnen des Dialogs, einer unvoreingenommeren Wahrnehmung und wertschätzenden Haltung geebnet.
von Ina Wunn | Mai 9, 2014 | Grundlagen
Dieser Artikel betrachtet den christlich-islamischen Dialog aus religionswissenschaftlicher Perspektive und grenzt sich von der theologischen Perspektive ab, die sich auf den Wahrheitsanspruch der Religionen fokussiert. Ein knapper Rückblick auf die Geschichte der gegenseitigen Wahrnehmung zeigt, dass die theologischen Auseinandersetzungen beider Religionen nicht immer dialogisch geprägt waren. Aus der Entstehungsgeschichte des Christentums und des Islams wird deutlich, dass sie sich auf ihre Vorläuferreligionen beziehen, sich mit diesen inhaltlich auseinandersetzen und sich teilweise in Abgrenzung zu ihnen definieren, was den interreligiösen Dialog bis heute erschwert. Im Gegensatz zur theologischen Perspektive formuliert die Religionswissenschaft keinen Wahrheitsanspruch und ist nicht an Dogmen gebunden, sondern kann den interreligiösen Dialog begleiten und ihn aus verschiedenen Perspektiven analysieren.
von Burkhard Guntau, Iris Muth | Mai 9, 2014 | Grundlagen
Allen in Deutschland lebenden Menschen steht Religionsfreiheit zu, damit auch die Ausübung des Bekenntnisses. Diese gilt auch für Religionsgemeinschaften. Angelegenheiten, die sowohl staatliches als auch kirchliche Interessen berühren, sind durch Konkordate und Staatskirchenverträge geregelt, in einigen Bundesländern auch durch Verträge zwischen Land und muslimischen Verbänden. Darüber hinaus streben viele Verbände den Status als Körperschaft des Öffentlichen Rechts an, weil damit verschiedene Hoheitsrechte verbunden sind.